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Bewerbungssünden vermeiden - hier müssen Sie aufpassen

Wer einen Arbeitsplatz sucht, muss sich in der Regel bei dem potenziellen Arbeitgeber in schriftlicher Form bewerben. Allerdings gibt es im Rahmen der Bewerbung einige Stolperfallen und Fettnäpfchen, durch die sich viele Bewerber von vornherein die Chance auf die gewünschte Arbeitsstelle verbauen. Diese Formfehler beginnen bereits mit der falschen Anrede im Anschreiben und enden mit unfreundlichem Nachfassen seitens des Bewerbers. Bei solchen Fettnäpfchen tendiert die Chance auf eine Einstellung gegen null.

Umso wichtiger ist es, die gravierendsten Bewerbungssünden zu kennen. Mit diesem Wissen können Sie solche Fehler vermeiden. Ihre Chance, den ersehnten Job zu bekommen, steigert sich erheblich. Nachfolgend erhalten Sie eine Übersicht, wie Sie sich richtig bewerben und Vorstellungsgespräch erfolgreich meistern.

Das Anschreiben ist Ihre Visitenkarte

Ihr Anschreiben muss sauber, ordentlich und frei von Eselsohren oder Flecken sein. Überprüfen Sie Ihre Rechtschreibung und Grammatik. Korrigieren Sie diese Fehler. Achten Sie zudem darauf, dass Sie die neue Rechtschreibung verwenden. Wichtig sind auch das korrekte Datum des Anschreibens und die richtige persönliche Ansprache. Schreiben Sie generell „Sehr geehrte(r) Frau/Herr ...“. Ist in der Stellenanzeige kein Ansprechpartner angegeben, erkundigen Sie sich telefonisch bei dem Arbeitgeber. Beenden Sie Ihr Anschreiben mit „freundlichen Grüßen“.

Einen weiteren wichtigen Punkt stellt die Länge des Anschreibens dar. Eine Seite für das Anschreiben zu verwenden, ist ausreichend. Unterteilen Sie Ihre Anschreiben in drei Absätze: Motivation für Ihre Bewerbung, Ihre Fähigkeiten/Erfahrungen, Gehaltsvorstellung/Eintrittstermin/Referenzen. Formulieren Sie Ihr Anschreiben darüber hinaus knapp, aber deutlich. Die wenigsten Personaler haben die Zeit, ausschweifende Texte zu lesen.

Achten Sie auf einen interessanten Einstieg. Phrasen wie „ich möchte mich bei Ihnen als ... bewerben“ oder „hiermit bekunde ich mein Interesse an Ihrer ausgeschriebenen Stelle“ sind nicht zeitgemäß und langweilen. Besser: Beziehen Sie sich beispielsweise auf ein bereits geführtes Gespräch als Einstieg oder schreiben Sie, warum Sie für die Stelle geeignet sind.

Schreiben Sie keinesfalls, was Sie von Ihrem zukünftigen Arbeitgeber erwarten, sondern was er von Ihnen erwarten kann. Wenn Sie zu oft von sich selbst sprechen, ohne Ihren Nutzen für den Arbeitgeber darzustellen, verliert dieser mit Sicherheit sein Interesse an Ihnen.

Vermeiden Sie Übertreibungen sowie falsche Scham. Preisen Sie sich selbst als der beste Arbeitnehmer an, wirken Sie unglaubwürdig. Stapeln Sie zu tief, bleiben Sie ebenfalls erfolglos. Wählen Sie die goldene Mitte und bleiben Sie dabei glaubwürdig.

Verzichten Sie auf Phrasen wie „ich bin kommunikations-, team- und lernfähig“. Besser sind Aussagen, die sich beispielsweise durch erfolgreiche Projektabschlüsse nachweisen lassen.

Der Lebenslauf muss wahrheitsgemäß und vollständig sein

Der Lebenslauf beginnt mit Ihren persönlichen Daten. Achten Sie darauf, dass diese vollständig und aktuell sind. Ihren Lebenslauf schließen Sie mit dem aktuellen Datum und Ihrer Unterschrift ab.

Ziehen Sie keinesfalls in Erwägung zu lügen, wenn Ihnen einige Punkte Ihres Werdegangs nicht gefallen. Bleiben Sie der Wahrheit treu. Lügen werden zum größten Teil im Vorstellungsgespräch entlarvt. Wenn Ihre Lüge zu einem späteren Zeitpunkt aufgedeckt wird, kann das rechtliche Folgen für Sie haben und die Kündigung durch den Arbeitgeber nach sich ziehen.

Des Weiteren sollten Sie nicht versuchen, etwas zu verschleiern. Wenn Sie beispielsweise fünf vorangegangene Arbeitgeber angeben, aber nur vier Arbeitszeugnisse Ihrer Bewerbung hinzufügen, fällt das sofort auf. Solch eine Vorgehensweise legt den Verdacht nahe, dass Sie ein schlechtes Arbeitszeugnis unter den Tisch fallen lassen wollen.

Verzichten Sie auf ausschweifende Erklärungen. Sie müssen in Ihrem Lebenslauf keine Begründungen für Kündigungen, Examensarbeiten oder Projektteilnahmen abgeben. Sobald Sie beginnen, Sätze in Ihrem Lebenslauf auszuformulieren, stoppen Sie sich und löschen Sie den Satz. Stichpunkte sind ausreichend.

Achten Sie auf einen roten Faden in Ihrem Lebenslauf. Haben Sie beispielsweise mehrere Praktika in unterschiedlichen Branchen absolviert, fassen Sie diese zu einem Punkt zusammen. Geben Sie dann in Stichpunkten an, welche Merkmale diese Praktika verbinden.

Vermeiden Sie Widersprüche in Ihrem Lebenslauf. Die Angaben im Lebenslauf müssen mit den beigefügten Zeugnissen übereinstimmen. Des Weiteren sollten Sie nur dann Fremdsprachenkenntnisse als verhandlungssicher angeben, wenn Sie diese beispielsweise durch längere Auslandsaufenthalte belegen können.

Die Berufe der Eltern anzugeben, ist nicht mehr zeitgemäß. Dies gilt auch für den Bereich „Hobbys“. Diese Punkte müssen Sie in Ihrem Lebenslauf nicht angeben.

Achten Sie auf ein professionelles Bewerbungsfoto

Verwenden Sie für Ihre Bewerbung ausschließlich professionell erstellte Fotos. Fotos, die schlecht eingescannt wurden sowie Automatenbilder wirken abschreckend. Ihr Foto sollte die übliche weiße Umrandung für Bewerbungsfotos aufweisen. Kleben Sie es mithilfe einer Klebemarke auf Ihren Lebenslauf. Der hierfür vorgesehene Platz ist oben rechts.

Auf Ihrem Bewerbungsbild tragen Sie ausschließlich Business-Kleidung. Schließlich möchten Sie seriös auf das Unternehmen wirken. Ihre Freizeitkleidung sollte aus diesem Grund im Schrank verbleiben. Es gibt wenige Ausnahmen, in denen Business-Kleidung nicht notwendig ist. Hierzu zählen beispielsweise einige Film- und Werbebranchen.

Verzichten Sie auf Ganzkörperaufnahmen. Diese Fotos sind für Bewerbungen nicht geeignet. Zum einen benötigen Sie für solche Bilder eine komplette Seite und zum anderen können Sie sich ungewollt lächerlich machen. Das Dreiviertelporträt ist das gängige und von Personalern bevorzugte Format.

Vergessen Sie nicht, auf Ihrem Foto zu lächeln. Vermeiden Sie aber überzogene Gesten und Mimiken. Sie möchten schließlich ernst genommen werden.

Verwenden Sie für Ihre Bewerbung Fotos, die aktuell sind. Fotos, die vor zwei Jahren aufgenommen wurden, nutzen Sie besser nicht. Denn über einen längeren Zeitraum kann sich Ihr Aussehen aufgrund einer anderen Frisur oder einer Brille erheblich verändern.

Nutzen Sie Fotos von Bewerbungen kein zweites Mal, selbst wenn Sie dadurch Kosten sparen. Fingerabdrücke auf dem Bild oder Klebereste hinterlassen keinen guten Eindruck und es gibt Personaler, die gezielt auf solche Dinge achten.

Die Bewerbungsmappe muss übersichtlich und praktisch sein

Mittlerweile gibt es unzählige Modelle für Bewerbungsmappen, die teilweise aufwendig gestaltet sind. Verzichten Sie auf solche opulenten Mappen. Die meisten von ihnen sind äußerst unpraktisch in der Handhabung und unübersichtlich. Wählen Sie für Ihre Bewerbung eine Mappe mit einem Deckel aus fester Pappe.

Sorgen Sie innerhalb Ihrer Bewerbungsmappe für eine übersichtliche Struktur. Die Anlagen sortieren Sie entsprechend den Stationen Ihres Lebenslaufs. Verwenden Sie ausschließlich Nachweise und Zeugnisse, die den Punkten des Lebenslaufs zugeordnet werden können. Darüber hinaus eröffnet das aktuellste Arbeitszeugnis die Anlagen. Beglaubigte Zeugnisse sind in der heutigen Zeit nicht mehr zwingend notwendig. Teilnahmebescheinigungen von Seminaren oder sportlichen Aktivitäten lassen Sie bitte weg. Des Weiteren können Sie Ihr Abiturzeugnis weglassen, wenn Sie bereits mehrere Jahre berufstätig waren.

Verzichten Sie darauf, jede Anlage Ihrer Bewerbungsmappe in eine separate Klarsichthülle zu stecken. Zu viel „Bürokratie“ macht bei den meisten Personalern keinen guten Eindruck.

Kommen Sie niemals auf die Idee, Zeugnisse zum Guten zu „verbessern“, in dem Sie durch Zusammenkopieren Sätze verschwinden lassen oder Text hinzudichten. Dies stellt eine Urkundenfälschung dar und ist eine strafbare Handlung! Bleiben Sie ehrlich.

Nutzen Sie die Online-Bewerbung

In der heutigen Zeit gibt es immer mehr Unternehmen, die Bewerbungen online oder per E-Mail bevorzugen. Solchen Unternehmen schicken Sie auf keinen Fall eine herkömmliche Bewerbung, Sie fallen damit unangenehm auf.

Wenn Sie sich online bewerben, achten Sie unbedingt auf eine korrekte Rechtschreibung. Verzichten Sie auf Emoticons, permanente Kleinschreibung und Abkürzungen. Bei einer Online-Bewerbung gelten die gleichen Formalitäten wie bei einer Bewerbung in Papierform.

Nutzen Sie das Versenden Ihrer Bewerbung eine angemessene E-Mail-Adresse.

Denken Sie daran, dass das beim Kopieren aus einer Word-Datei zu Übertragungsfehlern der Zeichen kommen kann. Aus diesem Grund ist es besser, den Text vorzuschreiben und in das Bewerbungsformular einzutippen. Vergessen Sie die abschließende Korrektur des Textes nicht.

Bei Online-Formularen ist es sinnvoll alle vorgegebenen Felder auszufüllen - unabhängig davon, ob es sich um „Kann-“ oder „Muss-Felder“ handelt. Es ist zu Ihrem Vorteil.

Bezüglich der Anlagen achten Sie auf die Vorgaben der Unternehmen. Manche bevorzugen Word-Dateien und manche ziehen PDF-Daten vor. Halten Sie sich an diese Wünsche. Darüber hinaus laden Sie nur die Daten hoch, die wirklich wichtig sind. Im Übrigen sind Video-Uploads in der Regel nicht notwendig. Bieten die Unternehmen dies an, können und sollten Sie das natürlich nutzen.

Im Vorstellungsgespräch zeigen Sie das Beste

Wenn Sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden, präsentieren Sie sich von Ihrer besten Seite. Pünktlichkeit, angemessene Kleidung und ein gepflegtes Erscheinungsbild sollten für Sie selbstverständlich sein.

Achten Sie auf Ihre Körpersprache. Geben Sie die Hand mit einem leichten Druck. Übermäßiges Pressen der angebotenen Hand ist unangenehm und schmerzhaft. Gehen und stehen Sie aufrecht, lächeln Sie und halten Sie Blickkontakt. Seien Sie selbstbewusst, aber achten Sie darauf, nicht überheblich oder arrogant zu wirken.

Bereiten Sie sich im Vorfeld auf das Gespräch vor. Informieren Sie sich über den Arbeitgeber. Zu diesen Informationen zählen das Aufgabenfeld, die Wettbewerber und die Marktentwicklung des Unternehmens. Nichts ist unangenehmer, als auf solche Fragen nicht antworten zu können. Darüber hinaus bereiten Sie sich auf Fragen bezüglich Ihrer Stärken und Ihrer Schwächen vor. Des Weiteren sollten Sie sich darüber im Klaren sein, wo Sie sich selbst in ein paar Jahren sehen.

Beschränken Sie sich nicht darauf, lediglich die Fragen des Personalers zu beantworten. Zeigen Sie sich begeistert und stellen Sie Ihrerseits Fragen. Das zeugt von Interesse und Engagement.

Sprechen Sie auf keinen Fall schlecht über ehemalige Kollegen und Arbeitgeber und plaudern Sie keine Interna anderer Firmen aus.

Wenn die Frage nach dem möglichen Eintrittstermin gestellt wird, bestehen Sie nicht auf Ihrer Kündigungsfrist bei Ihrem bisherigen Arbeitgeber. Teilen Sie mit, dass eine Kündigungsfrist besteht, aber dass Sie versuchen, eine vorzeitige Vertragsauflösung zu erzielen.

Nachfassen, aber freundlich per Telefon

Bleiben Sie nach dem Vorstellungsgespräch geduldig. Wenn Sie nach zwei Wochen keine Rückmeldung erhalten, erkundigen Sie sich telefonisch bei dem Unternehmen. Spätestens nach sechs Wochen sollten Sie auf jeden Fall nachfragen. Wenn Sie das nicht tun, könnte der Arbeitgeber davon ausgehen, dass Sie kein Interesse an der Arbeitsstelle haben.

Wenn Sie nachhaken, bleiben Sie unbedingt freundlich und üben Sie keinesfalls Druck aus. „Druck machen“ hilft Ihnen nicht weiter. Vor allem besteht bei solch einer Vorgehensweise die Gefahr, dass das Unternehmen das Interesse an Ihnen verliert.

Der wichtigste Punkt beim Nachfassen ist, keine platten Fragen zu stellen. Solche Fragen sind beispielsweise „Haben Sie sich schon für einen Bewerber entschieden?“ oder „Erinnern Sie sich noch an mich?“ Stellen Sie besser Fragen, ob noch Unterlagen fehlen oder nachgereicht werden sollen.